St. Peter

Mitten im Kölner Zentrum steht Sankt Peter, der letzte erhaltene gotische Kirchenbau in der Stadt. Er wurde in den Jahren 1513 bis 1525 errichtet: eine dreischiffige, lichte, hohe Emporenbasilika mit dreiseitigem Emporeneinbau. Der romanische Westturm stammt aus dem Jahr 1170. Zusammen mit der benachbarten Cäcilienkirche, dem heutigen Museum Schnütgen, bildet Sankt Peter die einzig erhaltene Doppelkirchenanlage in Köln. Romanik und Gotik sind hier in eine architektonische Einheit zusammengebunden. Das Innere der Kirche wird von einem 37,5 m langen und in der Mitte 21 m breiten dreischiffigen, gewölbten Raum gebildet. Dieser prägt nicht nur auf charakteristische Weise die an drei Seiten umlaufende Empore, sondern auch die dreiteilige Apsis und das hineinflutende Licht.

Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg bestimmten geringe Mittel und der vorherrschende Zeitgeist, die Zerstörung des Bauwerks für die Nachwelt zu dokumentieren, den Wiederaufbau in den 50er Jahren, der die Fragmentierung und zerstörten Proportionen betonte. Die Konzeption der grundlegenden Innenraumgestaltung während der Sanierung 1997 bis 2000 strebte danach, durch Farben, Formen, Materialien und Beleuchtung wieder einen ganzheitlichen harmonischen Gesamteindruck herzustellen. Dabei war der Farbton des noch vorhandenen Natursteins Ausgangspunkt für die farbliche Gestaltung, der alle raumbildenden Elemente unterzogen wurden. Im Gegensatz zu den alten Wänden, deren weiße Putzflächen im harten Kontrast zu den warmen Natursteintönen standen, nimmt der Putz der Wände den Farbton auf, bindet dadurch Pfeiler, Bögen, Gewölberippen und Emporenbrüstungen in die flächige Wirkung der Wände ein und löst sie aus ihrer isolierten Eigenständigkeit. Daher werden auch Türen und Funktionselemente so ausgeführt, dass sie nicht aus der Wand hervortreten. Der Eindruck der Einheitlichkeit bleibt auch hier gewahrt. Die neue Decke aus Holzbalken wird aus dem gleichen Grund im Farbton des Wandputzes lackiert, dadurch wird nicht nur der Raum geschlossen, sondern eine fließende Verbindung zwischen Decke und Wänden geschaffen. Zur Vervollständigung des Konzeptes wurde ein auf die Gesamtfarbigkeit abgestimmter grauer Beton als Boden eingebracht.

Die großartige Glasmalerei aus der frühen Renaissance hängt in den Apsis- und Seitenschiffenstern; sie gilt als bemerkenswerte Zeugnisse des Kölner Kunstschaffens im frühen 16. Jahrhundert. Die Beleuchtung des Raumes wurden so geplant, dass sie die Einheitlichkeit des Raumes nicht beeinträchtigen. In den Seitenschiffen wurden die Leuchten unsichtbar in die Gewölbekappen versenkt; nur im Hauptschiff sind sie als einfache plastische Elemente auf den Wänden sichtbar. Das differenzierte Beleuchtungssystem berücksichtigt die unterschiedlichen Raumnutzungen und ermöglicht, verschiedene Lichtstimmungen im Raum zu schaffen.

Mit der Neugestaltung von Sankt Peter wurde ein Raum geschaffen, in dem sich die autonomen Bereiche Religion, Kunst und Musik nebeneinander entfalten, jedoch auch in direkter Konfrontation begegnen, infrage stellen und inspirieren können.

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St. Peter

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