Atelier Dürrenfeld / Geitel

Noetinger & Dieb 13

Jérôme Noetinger (F): Elektronik
Dieb 13 (AU): Turntables
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im zweiten Set
Carl Ludwig Hübsch: Stimme

Jérôme Noetinger & dieb13
kommen von ähnlichen Planeten in der Galaxie der experimentellen Musik. Der eine wuchs im Zwei-Sonnen-System namens "reel to reel" auf, der andere kreist seit Äonen um ein schwarzes Loch namens "Schallplatte". Die Sononautik ist ihre Art, das Universum zu erforschen.
Indem sie Audiosignale von fernen Welten auffangen und neu anordnen, können sie in ganz neue Umlaufbahnen navigieren und ihr Publikum mitnehmen.
Alles, was man tun muss, um sich ihnen anzuschließen, ist, die Ohren zu öffnen und die Reise beginnen zu lassen!

Jérôme Noetinger (1966)
ist ein Komponist, Improvisator und Klangkünstler, der mit elektroakustischen Geräten wie dem Revox B77 Spulentonbandgerät und Magnetband, analogen Synthesizern, Mischpulten, Lautsprechern, Mikrofonen, verschiedenen elektronischen Haushalts-/Alltagsgegenständen und selbstgemachter Elektronik arbeitet. Er tritt sowohl solo als auch in Ensembles auf (Cellule d'Intervention Metamkine, Le Un, Hrundi Bakshi, Les Sirènes...) und arbeitet häufig zusammen (Sophie Agnel, Angelica Castello, Antoine Chessex, Lionel Fernandez, Lionel Marchetti, Anthony Pateras, Anne-Laure Pigache, Aude Romary).
Von 1987 bis 2018 war er Direktor von Metamkine, einer gemeinnützigen Organisation, die sich der Verbreitung von improvisierter und elektroakustischer Musik widmet.
Zwischen 1987 und 2014 war Jérôme Mitglied des Redaktionsausschusses der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift für zeitgenössische Klänge, Poesie und Performance Revue & Corrigée.
Ab 1989 war er zehn Jahre lang Mitglied und Programmkoordinator von Ausstellungen, Konzerten und experimentellem Kino im 102 rue d'Alembert in Grenoble.

"Mehr noch als die Musik und die Sprache, die sie hervorruft, hat mir die Elektroakustik die Türen zu ungeahnten Klangwelten geöffnet und mich von der Position des Zuhörers/Konsumenten zu der des Schöpfers/Produzenten geführt. Die Praxis der Improvisation ermöglichte es mir dann, die Grenze zwischen Studio und Bühne zu überschreiten. Wenn ich mir meine Praxis der letzten Jahre anschaue, stelle ich fest, dass sie sich um die Begriffe Rückgewinnung und Ablenkung (Hijack) dreht, sowohl in Bezug auf die verwendeten Werkzeuge als auch auf die entwickelten Vertriebsnetze.
Ich arbeite mit einem Revox B77 Tonbandgerät, verschiedenen Mikrofonen, einem Radio und etwas Elektronik. Ich verwende eine magnetische Schleife, auf der ich den Ton aufnehme und dann transformiere.“



dieb13
Geboren als Dieter Kovačič im Jahr 1973
Turntablist, Hacker, Filmemacher, Autodidakt, Komponist, Collageur, Urheberrechtsverweigerer aus Gewissensgründen
Seit den späten 1980er Jahren erforscht er die Möglichkeiten von Schallplatten, Kassetten, Vinyls, Festplatten, ip-Protokollen usw. als Material für Collagen und Kompositionen.
Mit verschiedenen Spieltechniken und seiner eigenen Drehbank hat er die Entwicklung von Plattenspielern als Instrumente abseits der "klassischen DJ-Techniken" vorangetrieben und seinen ganz eigenen Stil entwickelt.
Seit den 1990er Jahren ist er in der Wiener Elektronik-, Improvisations- und Noise-Musikszene, aber auch in Bereichen wie zeitgenössischer komponierter Musik, Free Jazz oder Pop aktiv.
Soloauftritte als dieb12, dieb13, dieb14, bot, echelon, Dieter Bohlen...
Langjährige Kollaborationen umfassen: TWIXT, efzeg, eRikm/dieb13, dieb13 vs. takeshi fumimoto, swedish azz, phil minton/dieb13, fake the facs, where is the sun, nu ensemble, crsp
Begründer des klingt.orgestra

Auftritte in mehr als 30 Ländern auf vier Kontinenten bei verschiedenen internationalen Festivals und Veranstaltungsorten, darunter: Phonotaktik Wien & New York, Wien Modern, Donaufestival Krems, sonicacts Amsterdam, beyond innocence Osaka, LMC Festival London, Huddersfield contemporary music festival, Kilbi Düdingen, Maerzmusik Berlin, Kammermusiktage Witten, Musiktage Donaueschingen, Piksel Bergen, CMMAS Morelia, trans art Bozen, great performers an ideas Colorado Springs, Bienale São Paulo.
Verteilt von 1.8sec, absurd, amoebic, antifrost, charhizma, col legno, corvo, doc, Durian, en/of, editions mego, erstwhile, filmarchiv austria, for4ears, gruenrekorder, god rec, grob, hathut, index, interstellar, junkjet, loewenhertz, mego, mikroton, moka bar, nottwo, orf, panrec, pilot.fm, rhiz, sixpack, staalplaat, substance, transacoustic research, the manual, trost, unframed recordings.
Musik für Theater-, Tanz-, Opern-, Film- und Videoproduktionen und Installationen.
Seine gemeinsamen Filme mit Billy Roisz wurden auf der Berlinale, dem Karlovary Film Festival, dem IFF Rotterdam, dem Hongkong Film Festival, dem Edinburgh Film Festival, dem SXSW Texas a.m.m. gezeigt ...
(Mit-)Organisator mehrerer Festivals und der monatlichen Reihe "der blöde dritte mittwoch". Er unterrichtete / hielt Workshops an verschiedenen Universitäten, Musikinstituten und Schulen
dieb13 betreibt die Internetplattform klingt.org

dieb13.klingt.org
"Dieter Kovačič aka dieb13 gilt als Protagonist des Turntablism, seit seinen Anfängen in den 1990er Jahren. Er taucht nicht nur tief in die lärmenden, abstrakten Klänge des Vinyls ein, sondern bricht den Sound und schafft diskrete, fast animistische Klanglandschaften, die mit Hilfe von sanften Überblendungen und Überlappungen von einer Atmosphäre in die andere schweben. Im Jahr 2000 gründete Kovačič die Plattform klingt.org für experimentelle Musik in Österreich". (Shilla Strelka)