Subway

SJO\CGN - [RE] BIRTH OF THE COOL

“Und nun meine Damen und Herren präsentieren wir Ihnen etwas ganz Neues innerhalb der Modern Music,” verkündet Symphony Sid Torin von der Bühne des Royal Roost, einem Hänchengrill-Imbiss das am Broadway nahe des Time Square zum Bebop Club umfunktioniert wurde. “Wir präsentieren Ihnen: Impressions in Modern Music mit dem großartigen Miles Davis und seinem wundervollen neuen Ensemble.“
Mit dieser Einleitung beginnt das erste Konzert des neues Miles Davis Nonets, welches wenige Monate später mit dem Album BIRTH OF THE COOL einen Meilenstein der Jazzgeschichte vorlegen sollte.

Zum Zeitpunkt des Konzerts war Miles Davis erst 22 Jahre alt, bekannt als der Trompeter, welcher Dizzy Gillespie in Charlie Parkers Quintett nachfolgte. Miles entwickelte zu dieser Zeit gerade eine etwas introvertierte, kammermusikalischere Spielweise des Bop und tat sich hierzu mit dem brillanten Arrangeur Gil Evans zusammen. Ihre Experimente mit Form und Stimmungen nahmen zuerst in Evans’ Kellerapartment auf der 55. Straße in New York gestalt an, basierend auf Ideen die schon zuvor in Claude Thornhills Orchester umgesetzt worden waren. Thornhills Markenzeichen war eine delikate Mischung verschiedener Timbre, ein weicher fast Vibrato-loser Sound, weit weg von den lauten Varieté-Big-Bands seiner Zeit. Evans, der für das Orchester arrangierte beschrieb den Effekt folgendermaßen: „Der Klang hängt wie eine Wolke.“

70 Jahre nach der Veröffentlichung von Birth of the Cool widmet sich das Subway Jazz Orchestra nun dieser Musik. Die Band-Arrangeure werden einerseits ausgewählte Werke des Albums für das Orchester adaptieren und in einem zweiten Schritt neue, zeitgenössische Werke kreieren, die auf den Grundgedanken von Miles Davis und Gil Evans basieren.

Weitere Informationen auf:
www.subwayjazzorchestra.com

Besetzung

  • Stefan Karl Schmid

Spielstätte

Subway

Zwischen 1970 und 2001 war das Subway der Ort in Köln, wo die Größen des straight-ahead gespielten Mainstream Jazz auftraten. 2009 wurde diese Bühne als Jazzclub wiederentdeckt, wo sich u.a. das Subway Jazz Orchestra einmal Monat präsentiert.